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Glenn, bereit für die Saison in der Ostsee |
Warum Borkum? Die übrigen ostfriesischen Inseln sind für mein Boot mit einem Tiefgang von 1.50m wenig geeignet, vor allem wenn man wie ich gerne etwas Marge unter dem Kiel hat. Als Hafen in Den Helder wählte ich die Marina der Königlichen Niederländischen Marine, nicht wegen des adeligen Namens, sondern weil dort nicht erst geschleust werden muss, bevor man wieder lossegeln kann. Alle andern Marinas in Den Helder befinden sich hinter Schleusentoren.
Der Trip nach Borkum war zunächst hart, ich musste um Terschelling herum nordwestlichen Winden trotzen bzw gegen sie ankreuzen; erst nach vier Stunden bekam ich günstigen Wind und ebensolche Wellen, sodass das Segeln pures Vergnügen war. In Borkum hatte ich eine gute Tiede, die mich kurz nach Mitternacht. 20 Stunden nach Aufbruch in Den Helder, in den Burkana-Hafen hineinspülte.
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Waten im Sand des Wattenmeers. |
In Borkum wartete ich den Durchzug einer Kaltfront ab, deren letzte Windkraft ich dann nutzen wollte, um nach Cuxhaven zu kommen. Ich legte um 4 Uhr morgens ab, weil dann die Strömung zwischen den Inseln noch auf meiner Seite war und kreuzte zunächst gegen einen happigen Nordwest an. Belohnt wurde die Plackerei durch einen schönen Wind Richtung Osten entlang der Ostfriesischen Inseln.
Leider hatte dann der Wind bereits am Mittag ausgeblasen und ich wurde langsam, trotz nun einsetzender guter Strömung. Und so kam, was ich bereits bei meinen Rechnereien geahnt hatte: Ich musste mit einer Strömung gegen mich von der Ansteuerungstonne der Elbe, 19 Meilen von Cuxhaven entfernt, Richtung Cuxhaven motoren. Die Geduldsprobe dauerte von 21 Uhr bis am Morgen kurz vor 4 Uhr; kurzweilig war der Trip mit 3 Knoten Fahrt über Grund insofern, als jede Menge Frachtschiffe vorbeizogen. manchmal nur ein paar Meter von meinem Boot entfernt.
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Warten, bis die Schleusenbadewanne gefüllt ist. |
Für die knapp 300 Meilen von Holland in die Ostsee wartet hier in Kiel nun eine schöne Belohnung: es ist Kieler Woche mit Hunderten von nautischen und kulturellen Veranstaltungen, dazu gibt's hier in der Marina eine allerliebste Currywurstbude und etwas weiter weg eine Bar mit einem halbem Dutzend verschiedenen Heringbrötchen.