Sonntag, 24. Juli 2016

Nach Dunkerque

Und wieder die Frage: Reicht eine Tide, um es von Dover nach Dunkerque zu schaffen, Dünkirchen auf deutsch, doch es widerstrebt mir, den deutschen Namen zu verwenden.

Von der Papierform her wäre die Strecke locker zu schaffen. Doch es gibt eine Vorschrift, nach der das Verkehrstrennungsgebiet, die Frachter-Autobahn also im Englischen Kanal, rechtwinklig zu überqueren sei. Und zweitens öffnet das Tor, das in Dover die Marina vom übrigen Hafen trennt und eine Wassertiefe von 2.5 m sichert bei Ebbe, erst dreieinhalb Stunden vor der Zeit des Hochwassers. Also dürfte es knapp werden.

Um es kurz zu machen: es hat gereicht. Bei der Ankunft in Dunkerque verglich ich das Log mit dem GPS und stellte fest, dass ich auf 44 über Grund gemessenen Seemeilen 33 Meilen durchs Wasser zurück gelegt hatte, 11 Meilen Gratis-Schub also, ein Geschenk des  nordostwärts setzenden Stroms.

Das grösste Problem auf dem Trip waren nicht die Frachter auf der Autobahn, die träge und irgendwie stur sind, damit auch berechenbar, sondern die Schnellfähren, besonders in Hafennähe.  Sie kommen kleinen Booten gefährlich nahe, auch wenn man sicher sein kann, dass sie ein Ausweichmanöver durchführen. Einmal wurde ich nervös und korrigierte selbst, genau in dem Moment, als die Fähre auch korrigierte, und dies in meine neue Richtung. Also zurück - und da korrigierte die Fähre auch zurück. Ich kam mir oberblöd vor in meinem Stress. Schliesslich machte die Fähre eine so eindeutige Korrektur, dass mein Verhalten keine Rolle mehr spielte. Wahrscheinlich hat sich der Steuermann der DFDS-Fähre nicht mal geärgert, weil nervöse Segler für ihn Alltag sind.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen